Diese Partie des späteren Vorsitzenden des Berliner Schachverbandes gegen den damals amtierenden Berliner Meister incl. Orginal-Kommentar wurde der Publikation 'BERLINER SCHACH-BRIEFE' Heft 3 vom 14.03.1981 entnommen, dem Organ des leider nicht mehr existierenden 'Klub 64 Berlinschachfreunde' von Pastor Heinrich Früh.
BR, 12.04.96
1.e4
d5
2.exd5
Dxd5
3.Sc3
Dd8
Im Gegensatz zur normalerweise gespielten Variante mit Da5 sehr selten.
4.Lc4
[4.d4
g6
5.Lf4
Lg7
6.Dd2
Dxd4
7.Dxd4
Lxd4
8.Sb5
Lb6
9.Sxc7+
Lxc7
10.Lxc7
Weiß steht - nach Fischer - besser. Aber woher sollte man das wissen, wenn man Bücher nur verkauft ?]
4...c5
5.d3
Sf6
6.Le3
e6
7.Sf3
Sc6
8.0-0
Le7
9.h3
0-0
10.Lb3
[>=10.d4
]
10...Sd5
11.Ld2
b6
12.De2
Lf6
13.De4
Sxc3
14.bxc3
Lb7
15.Dg4
Sa5
Droht unangenehm 16...Bc4 17.Lc4 Lf3 18. Bgf Sc4 19.Dc4 Tc8 20.Db4 Dd5 und Schwarz hat Kompensation für den geopferten Bauern.
16.Tad1
c4
17.dxc4?
Wenn Weiß schon mit einem TripelB spielt, dann sollte er wenigstens erst 17.Lc4 Sc4 18.Bdc4 spielen. so bleibt er auf seinem 'Läufer' sitzen.
17...Dc8
18.Tfe1
Lxf3
19.Dxf3
Wollte Weiß seinen MehrB behaupten, so hätte er 19.Bgf3 spielen müssen, doch dann hätte W nicht nur 7 EinzelB, sondern davon noch einen DoppelB und einen TripelB, was freilich nicht gefallen kann.
19...Sxc4
Schwarz hat seinen geopferten B zurückgewonnen und kann in der Folge die entstandenen Schwächen auf der C-Linie in Angriff nehmen.
20.Te4
Sd6
21.Tg4
Sf5
22.c4?
Ein vollkommen unverständlicher Zug. Unbedingt notwendig war 22.Lc4!, um mit Lc3 den Angriff zu verstärken.
22...Td8
23.Le1
Txd1
24.Dxd1
Dc6
Die weißen Figuren stehen jetzt alle denkbar ungünstig, so daß Weiß schon um das Remis kämpfen muß.
25.De2
Td8
26.Kf1?
Weiß scheint den Faden verloren zu haben - bis heute konnte ich den Sinn dieses Zuges nicht entdecken.
26...Dd6
Droht schon unangenehm Dh2, und Weiß bekommt mit seinem K Schwierigkeiten.
27.g3
Weiß hätte 'einsichtig' wieder Kg1 spielen müssen.
27...h5
28.Tf4
h4
Dem weißen K wird jetzt der Bauernschutz entzogen, und da Weiß praktisch mit einer Figur weniger spielt - den Lb3 könnte man getrost vom Brett nehmen, ohne daß Weiß es merken würde - wird der schwarze Angriff sehr gefährlich.
29.Tg4
hxg3
30.fxg3
Ld4
31.Lf2?
Die weiße Stellung war ohnehin nicht mehr zu halten.
31...Lxf2
32.Kxf2
Dc5+
Aufgegeben, da Weiß auf jeden Fall Material verliert. Wie es scheint, gelang es dem Berliner Pokalmeister (von 1978) nicht, in dieser Partie seine ganze Stärke auszuspielen. 0-1