Der Vorsitzende unserer
BSG Gardez Robe Peter Hankow ist tot.
Nach einer erfolgreich verlaufenen Operation
erlag er am Sonntag, den 13. März 2022, in der Reha einem Keim, den er sich im
Krankenhaus zugezogen hatte.
Unser Peter wurde 80 Jahre alt.
Im Jahr 2006 war er Gründungsmitglied und seither durchgängig Vorsitzender der
Betriebssportgemeinschaft Schach des Berliner Verwaltungsgerichts. Als
Vorsitzender Richter am dortigen Gericht und als inniger Schachliebhaber ersann
er gemeinsam mit anderen Gründungsmitgliedern diesen originellen BSG-Namen
Gardez Robe, der einen Bezug zu beiden Bereichen seines Lebens herstellte und
auf schöne Weise miteinander verband.
Peter entwickelte schon in seiner Schulzeit seine Liebe zum Schach. Nach dem
Ende des Studiums, nach Gründung einer Familie und während seines Berufs blieb
ihm für das Schach zunächst wenig Zeit. Mehr Zeit für sein Hobby fand er später
wieder. Er spielte in den achtziger Jahren bei Hertha 06 Charlottenburg, später
in den neunziger Jahren beim SC Lavandevil in der Charlottenburger
Schustehrusstraße in dem Restaurant gleichen Namens.
Auch die Schachgruppe von Gardez Robe trifft sich in Charlottenburg. Gardez Robe
richtete zwar seine Heimspiele im Berliner Verwaltungsgericht aus, hat dort aber
nicht seine Spielabende.
So bildete sich Charlottenburg als Peters Mittelpunkt heraus. Nicht zufällig
nannte er daher auch das jährlich von ihm in seiner Wohnung ausgetragene
Blitzturnier mit ‘Gardezrobisten’ und anderen befreundeten Schächern den
‘Schlorndorfer Pokal’ - bei den Teilnehmern sehr beliebt und Gemeinschaft
fördernd. Für reichlich Speis und Trank hatte er stets gesorgt.
Überhaupt war Peter sehr Gemeinschaft fördernd. Er war der Kristallisationspunkt
unserer kleinen Mattologengemeinschaft, die sich wöchentlich in der Kastanie,
einem beliebten Gartenlokal in der Schloßstraße unweit des
Sophie-Charlotte-Platzes trifft. An den Spielabenden immer als erster da
begrüßte er die Hinzukommenden. Er blieb meist auch bis alle anderen aufbrachen
und radelte dann den kurzen Weg zu seiner Charlottenburger Wohnung.
In seinen Vereinen war Peter ein starker, verlässlicher Spieler, der viel zum
Gelingen beitrug.
Mit viel Freude nahm er auch an von Schachfreunden organisierten Schachreisen
nach Wolgast, nach Kronach, auf die Kanaren und nach Ströbeck teil.
Die Gespräche mit ihm waren immer interessant. Als Jurist vermochte er zum
Beispiel die FIDE-Regeln schnell zu erklären, denn ab und zu bestanden unter uns
Schachfreunden Fragen zum richtigen Vorgehen in allen möglichen
Spielsituationen. Seine Erklärungen waren immer erhellend.
Erhellend waren auch alle anderen Themen abseits des Schachbretts mit ihm.
Kontroverser Gedankenaustausch war ebenso möglich wie Frotzeln. Im Ergebnis
liefen aber die Gespräche mit ihm ungeachtet aller Standhaftigkeit seiner
Ansichten regelmäßig auf einen Interessenausgleich hinaus. Peter war beruflich
auf die Herstellung von Rechtsfrieden in seinen Verfahren ausgerichtet und bei
aufziehenden Konflikten an Spielabenden auf die friedliche Lösung. Diese Haltung
führte auch auf dem Schachbrett oft zu einer friedlichen Ergebnisübereinkunft
mit dem Gegner.
Dieser Mensch fehlt nun. Wir werden es sehr vermissen, ihn nicht mehr als Ersten
an den gemeinsamen Abenden vorzufinden. Wir hätten so gerne noch weitere Jahre
mit ihm gehabt. Nun aber müssen wir akzeptieren, dass es eine Zeit des
gemeinsamen Glücks mit ihm gab, dass es nun eine Zeit der Bestürzung und Trauer
gibt und dass es bald eine Zeit der stillen Dankbarkeit geben wird.
Peter hat unser Leben bereichert!
Die Mitglieder der BSG Gardez Robe.
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