Das 14. Eurofestival 2003 in Salzburg.

Vom 25. bis zum 29. Juni fanden in Salzburg / Österreich 14. Europäischen Betriebssportspiele mit 5900 Teilnehmern statt. Am Schachturnier nahmen 51 Spieler aus 8 Ländern teil, davon waren 10 Spieler aus Berlin.

 Hier sind nun die Abschluß-Rangliste, und die Einzelergebnisse in Form einer Fortschritts-Tabelle.

 

Und jetzt folgt ein Reisebericht mit den Links zu den Fotos :

Am 25.06.2003 fanden sich morgens um Sechs (also eigentlich noch mitten in der Nacht) 8 Schachfreunde - z.T. mit Begleitung - auf dem Bahnhof Zoo ein, um gemeinsam die Bahnfahrt zum 14. Eurofestival - der Betriebssport-Europameisterschaft - anzutreten.  Und diese Bahnfahrt sollte auch gleich das erste Abenteuer werden.  Getreu ihrem Motto "Alle reden von Pünktlichkeit - wir nicht !" vollbrachte es die Bahn, uns insgesamt 2 Stunden Verspätung zu bescheren. Da klappten die Anschlüsse reihenweise nicht, es gab Umleitungen und Bombendrohungen. Immerhin waren wir noch gut bedient, denn 2 Tage später entgleiste aus der von uns benutzten Ausweichstrecke ein Güterzug...  (Fotoseite 1)
In Salzburg bei strahlendem Sonnenschein angekommen, ging das Chaos weiter - die Akkreditierung am Bahnhof klappte nicht. Also mußten wir nach einer kurzen Inspektion der Zimmer zum Messezentrum fahren, um uns dort akkreditieren zu lassen. Da wurden dann gleich die Essensgutscheine verteilt und die Gelegenheit nutzen wir, um uns nach der langen Fahrt zu stärken. Das hatte zwar zur Folge, daß wir die Eröffnungszeremonie verpaßten, aber so kamen wir wenigstens nicht in Gefahr, denn das Feuerwerk setzte doch noch etwas mehr in Brand als die Raketen..
Am Folgetag um 9:00 Uhr ging es dann los. Verstärkt durch den aus Siegen angereisten Schachfreund Eberhard Bock und durch Angelika Mahler von der BSG Gasag stellte die Abordnung der FV Schach (Hans Lücke, Dr. Klaus-Jürgen Siewert, Hans-Günther Landskron, Lutz Schröter, Arefried Eppich, Detlef Getzuhn, Horst Bödicker und der Berichterstatter) das größte Spielerkontingent im Schachturnier. Einen weiteren Rekord stellte unser Ehrenmitglied Hans-Günther Landskron auf : er war mit 83 Jahren der älteste Teilnehmer des gesamten Eurofestivals !
Ich hatte einen schönen Morgenspaziergang vom Hotel die Salzach entlang zum Messezentrum unternommen und war daher ziemlich gut in Form. Nach einer unnötigen Niederlage gegen den  Franzosen Franck Cournillon (ich war in der hektischen Schlußphase mit meinen Türmen in eine Springergabel gelaufen) konnte ich mich gegen den Hamburger Olaf Behrens schadlos halten. So genoss ich meine Mittagspause an der Salzach. Nach einem weiteren Sieg gegen Detlef Getzuhn  hatte ich einen Score von 2 aus 3 - und schon Meat Loaf sang 1977 in seinem legendären Album "Bat out of Hell" : Two out of Three ain't bad! Es folgte ein Remis gegen den Letten Juris Nowozensis (ELO 2000), gegen den ich schon 1999 in Trentino gespielt hatte. So lag ich nach dem ersten Tag auf dem 18. Platz und war zu diesem Zeitpunkt zweitbester Berliner. Lutz Schröter lag noch einen halben Punkt vor mir.. (Fotoseite 2)
Den Nachmittag verbrachte ich damit, durch die Salzburger Altstadt zu schlendern. Am Abend gab es im Begegnungszentrum wieder das gemeinsame Abendessen und dann konnte in drei Hallen mit drei verschiedenen Bands gefeiert und getanzt werden. Ein gemütlicher Abendspaziergang zurück zum Hotel ließ den Tag ausklingen. 

Der zweite Spieltag begann nach dem Frühstück wieder mit dem Morgenspaziergang zum Spielort. Dort war es nun wesentlich ruhiger als am Vortag, denn die Dartspieler hatten ihre Wettkämpfe bereits beendet (das Werfen der Pfeile war allerdings weniger laut als die jeweils darauf folgenden Trinksprüche). Ich setzte mein gutes Turnier mit einem Remis gegen den Hambuger Klaus-Peter Meyer fort, der am Ende den 11. Platz belegte. An der Spitze gab es einen harten Kampf um die Medallien, an deren Ende der als Nr. 1 gesetzte FM Hansen aus Dänemark bei gleicher Punkt- und Buchholzzahl  nur aufgrund des direkten Vergleichs die Oberhand behielt. Ich mußte im weiteren Turnierverlauf gegen Thomas Feichtner, den einzigen Teilnehmer aus dem Gastgeberland Österreich  und gegen einen weiteren Franzosen die Waffen strecken. Mit zwei weiteren Remisen gegen den Schwaben Harald Barg und gegen unseren Schatzmeister landete ich in der Endabrechnung mit 4 aus 9 auf dem 31. Platz. 
Lutz Schröter fügte seinen 3 Siegen vom ersten Tag noch zwei volle Punkte gegen Günter Bracke und Detlef Getzuhn hinzu, was ihm am Ende 5 Punkte und den 21. Platz bescherte sowie den Ehre, sich als "erfolgreichster Berliner Schachspieler des Eurofestivals 2003" bezeichnen zu dürfen. Hans Lücke und Eberhard Bock folgten mit je 4,5 Punkten auf den Plätzen 26 und 28, Detlef Getzuhn (32.), Dr. Klaus-Jürgen Siewert (34.) und Arefried Eppich (37.) folgten mit je 4 Punkten. Hans-Günther Landskron wurde mit 3 Punkten 47. und Horst Bödicker ereichte Platz 50 mit 2 Punkten. Angelika Mahler von der BSG Gasag konnte zwar nur einen Punkt ergattern (Platz 51), aber ihr Durchhaltevermögen wurde belohnt : als einziger teilnehmenden Dame wurde ihr die Goldmedallie überreicht und sie kann sich seitdem Europameisterin nennen. (Fotoseite 3)

Am Abend auf dem Festgelände wurde ihr von Hans Lücke die Medallie dann  noch ein weiteres Mal überreicht. (Fotoseite 4
Während sie am Samstag noch am Salzach-Lauf teilnahm, beschränkte sich der Rest der Schachfreunde auf Stadtbummel, shoppen in der Linzer Gasse, einer Schiffsfahrt auf der Salzach und anderen angenehmen Dingen. (Fotoseite 5) Dem gemeinsamen Abendessen im  Messezentrum folgte die Schlußfeier des Eurofestivals, die ihre Höhepunkte in einem Feuerwerk (Fotoseite 6) und davor in der Übergabe der Fahne an die Vertreter von Clermont-Ferrand fand, des französichen Austragungsorts des Eurofestivals 2005. Nachdem nun feststeht, daß es auch dort einen Schachwettbewerb geben wird (entgegen der Aussagen des in Salzburg ausgelegten Bulletins), werden sicher bei Einigen schon wieder Reisepläne geschmiedet werden.  

Ob diese Fahrt dann mit der Bahn angetreten wird, möchte ich jedoch im Moment stark bezweifeln. Denn auch auf der Rückfahrt klappte bei der Bahn nichts : der Zug fuhr viel zu spät los, mit Müh' und Not erreichten wir in Augsburg unseren Anschlußzug und der schlich mit 55 km/h durch die Gegend, um dann in Marktbreit (ein Kuhkaff in der Nähe von Würzburg) stehen zu bleiben. Dort passierte erst einmal nichts - außer daß die Klimaanlage aus war und daß die Türen zeitweise von innen verriegelt waren - und irgendwann erzählte uns Irgendjemand in Uniform, daß die Lok kaputt sei und daß wir in einen ICE, der in Marktbreit außerplanmäßig halten würde, umsteigen müßten. Wir kamen zwar weiter, aber mußten bis Hannover stehen und hatten bis Berlin wieder mehr als zwei Stunden Verspätung. 

Langsam ist jedoch der Frust über die Bahn verflogen und die BSG  DB/BSW muß daher keinen Punktabzug in der kommenden Saison befürchten :-)

Bernhard Riess

 

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